Reisen 2000 bis 2009

Bei den Benediktinermönchen in St. Lambrecht

Der Messias von G. F. Händel in der Stiftskirche St. Lambrecht

Der Messias von G. F. Händel in der Stiftskirche St. Lambrecht

Chorgemeinschaft und Symphonie Orchester fuhren mit zwei Bussen am 7. Oktober 2000 bei trübem, regnerischem Wetter nach St. Lambrecht in der Steiermark. Das sehr gut einstudierte Oratorium Der Messias von Georg Friedrich Händel stand auf dem Programm.

Wie üblich dauerte es bei der Probe in der gotischen, teilweise barockisierten Stiftskirche, bis alle Sänger ihren Platz gefunden hatten, von dem aus ihnen eine freie Sicht auf den Dirigenten möglich war. Immer wieder passiert es den (von Gestalt) großen Sängern, in die Sicht der kleinen zu geraten, was deren Unmut auslöst, auch wenn dies mit keiner bösen Absicht geschieht. Aber dies nur am Rande.

Spannender zu bemerken sei an dieser Stelle, dass im dritten Teil des Konzerts die Orgel ausfiel, sodass das Cello die Solisten allein begleitete. Der Chormeister Uwe Harrer wandte sich an das Publikum, ob nicht ein Spezialist Abhilfe schaffen könnte, aber „er schaute umher, ob sich keiner erbarm, aber da war keiner, da war nicht einer, zu trösten ihn“ (aus: Der Messias).

Dies tat der Aufführung, die recht stimmungsvoll war, jedoch keinen Abbruch, und vor allem das Trompetensolo war überragend.

Über Nacht hatte es geschneit, und die weiße Landschaft bildete einen versöhnlichen Kontrast zum regnerischen Grau des Vortags. Eine Fahrt nach Seckau mit einer interessanten Stiftsführung rundete diese Chorreise ab.

Der 4. Mai 2002 begann für die Chorgemeinschaft mit einer Festveranstaltung: Anlass für diese Feier, die in der Leondinger Mehrzweckhalle stattfand, war die Vollendung des 90. Lebensjahres der Leondinger Schriftstellerin Gertrud Fussenegger. Die musikalischen Beiträge des Chores nahmen inhaltlich Bezug auf wichtige Lebensstationen der Schriftstellerin (Böhmen, Innsbruck, Leonding). Gleich nach der Feierstunde begann die Reise nach Ungarn, direkt nach Piliscaba.

Dort empfingen zwei Nonnen den Chor und geleiteten die Sängerinnen und Sänger zur Universitätsmensa, wo zur Begrüßung ungarisches Gulasch mit Bröselnudeln aufgetischt wurde. Anschließend konnte das Quartier bezogen werden, das sich bei näherer Betrachtung als ein Internatsgebäude entpuppte. Hier wurde der Chor in zwei Schlafsälen – getrennt nach Männern und Frauen – untergebracht. Eine Ausnahme machte der Chorleiter Uwe Harrer, der wegen Platzmangels im Männerquartier bei 17 Frauen schlafen „durfte“. Die Begeisterung über diese Unterkunft hielt sich in Grenzen.

Der herrliche Frühsommerabend wurde für einen Ausflug nach Budapest genutzt.

Die katholische Péter-Pázmány-Universität, wo das Konzert stattfand

Die katholische Péter-Pázmány-Universität, wo das Konzert stattfand

Nach den gnädigen Stunden der Nachtruhe braute sich am nächsten Morgen unter den Sängern und Sängerinnen eine Stimmung des Unwillens zusammen, in diesen Verhältnissen noch eine weitere Nacht verbringen zu müssen. Die Diskussion um frühere Heimfahrt oder Quartierwechsel war nicht mehr zu stoppen.

Doch zunächst ging es an die Pflichterfüllung: Fahrt nach Esztergom, um in der dortigen Kathedrale zur musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes beizutragen. Auf der Rückfahrt konnte ein neues Quartier gefunden werden, und nach einem Blick auf Budapest vom Aussichtshügel Gellert ging es zurück nach Pilicsaba, dann noch ein bisschen Warten auf das Konzert, das um 17:00 Uhr begann.

Die Chorgemeinschaft war als vierter von sechs Chören im Programm und hatte vor und nach dem Auftritt Gelegenheit, die Leistungen der anderen Chöre zu genießen. Wenn es auch keine Wertung gab, waren doch alle etwas aufgeregt. Eine Teilnahme an einem Festival in unmittelbarem Vergleich mit anderen Chören war immerhin eine erstmalige Erfahrung. Zum Abschluss des Konzertes sangen alle anwesenden Chöre gemeinsam das Händel-Halleluja, das nach enthusiastischem Applaus des Publikums sogar wiederholt werden musste.

Nach einem Abendessen konnte das neue Quartier bezogen werden, und bei Käse und Wein setzte man sich noch gemütlich zusammen und feierte den erfolgreichen Auftritt sowie den geglückten Quartierwechsel.

Die Reisegruppe auf dem Aussichtshügel Gellert

Die Reisegruppe auf dem Aussichtshügel Gellert

Am nächsten Tag war ein Besuch von Pannonhalma geplant mit Besichtigung der 1 000-jährigen Benediktinerabtei. Aus der Besichtigung wurde allerdings nichts, da an Montagen – und dieser 6. Mai war ein Montag – keine Führungen für Besucher stattfanden. Im Zuge dessen hatten auch alle Restaurants im näheren Umkreis geschlossen, da keine Touristen zu erwarten waren. Doch der Bus voll hungriger Sänger rührte das Herz eines Restaurantinhabers und er versprach, nach einer Vorbereitungszeit von 1 ½ Stunden, seine Küche zu öffnen.

Während dieser Zeit genossen alle trotz leerer Mägen die schönen Eindrücke, die sich auf dem Weg in die Krypta des Benediktinerstiftes, in die man nach langem Verhandeln (allgemeines Gemurmel: Wir wollen beten!) doch eingelassen wurde, boten. In der mystischen Stimmung dieser Unterkirche intonierte man ein leises Locus iste von Anton Bruckner im Bewusstsein, dass es noch viel Schönes zu sehen gegeben hätte, wäre nicht Montag gewesen. Danach freuten sich alle auf ein spätes Mittagessen, das mit Heißhunger verzehrt wurde.

Daheim in Leonding angekommen, gab es noch ein letztes Gewurle, bis jeder sein Gepäck hatte, und dann war der „Ungarn-Feldzug“, wie diese Chorreise von manchen genannt wurde, erfolgreich beendet.

Zum Geburtsort von Antonio Salieri – Italien vom 14. bis 19. 8. 2005

Programmflyer für alle Mitreisenden

Programmflyer für alle Mitreisenden

Anlässlich der Festivitäten zum 255. Geburtstag von Antonio Salieri wurde die Chorgemeinschaft nach Legnago eingeladen. Nach sich über Monate ziehenden Verhandlungen und Vorbereitungen kam es schließlich doch zur Durchführung des Unternehmens, das musikalisch nicht sehr beanspruchte, aber mit dem attraktiven Rahmenprogramm ein schönes Gemeinschaftserlebnis darstellte. Insgesamt nahmen 62 Personen teil: neben den Chormitgliedern und dem Chorleiter auch 24 Freunde des Chores sowie vier Blechbläser – Mitglieder des Leondinger Symphonie Orchesters –, die viel zur beschwingten Stimmung auf dieser Reise beigetragen haben.

Am 15. August 2005 gestalteten Chor und Bläser im Duomo di San Martino eine Messa Solenne, die als Pasticcio-Messe gestaltet wurde; die einzelnen Abschnitte der Messe stammten von verschiedenen Komponisten, vorwiegend von Antonio Salieri und seinen Zeitgenossen.

Die Kirche war bestens besucht, der Chor wurde nach der Messe vorgestellt und mit begeistertem Applaus bedankt. Danach waren alle Reiseteilnehmer zu einer Agape geladen. Es wurden Prosecco und kleine Häppchen gereicht, Obmann Hans Pichler wollte den Chor um 14:00 Uhr verabschieden, da noch eine Stadtführung in Soave geplant war. In den Gesichtern der Italiener war größtes Erstaunen zu lesen, nein, hieß es, wir gehen jetzt zur Agape.

Die Tür zum Pfarrsaal öffnete sich und ein mehr als reichlich gedeckter Tisch mit Spezialitäten aus der Gegend kam zum Vorschein. Als nach diesem üppigen Mahl die Bläser noch Polka spielten, waren die Italiener nicht mehr zu halten, es wurde geschunkelt und das Tanzbein geschwungen. Das also ist im Süden eine Agape, man muss es nur wissen.

An den nächsten Tagen konnte bei überwiegend angenehmem Wetter – manchmal durch gewittrige Einlagen unterbrochen – ein interessantes Besichtigungsprogramm absolviert werden. Zur Stärkung gab es wie auch an den anderen Tagen Risotto-Variationen und leckere Gemüse-, Salamiund Käsehäppchen, dazu wurde reichlich (Wasser und) Wein genossen. Besonders günstiges Wetter – warm, aber nicht zu heiß – war den Reisenden beim Opernabend in der Arena von Verona beschert, in der man einer herrlichen Nabucco-Aufführung beiwohnte.

Auf der Rückfahrt am 19. 8. wurde San Daniele besucht. Hier stand ein Rundgang durch eine Schinkenfabrik mit einer erweiterten Schinkenverkostung als Mittagessen auf dem Programm.

Der Chor und die Bläser vor dem Duomo di San Martino

Der Chor und die Bläser vor dem Duomo di San Martino

Rom – Festival Internazionale di Musica e Arte Sacra 2009

Die Chorgemeinschaft Leonding und das Leondinger Symphonie Orchester wurden eingeladen, in der Basilika San Ignazio das Oratorium Paulus von Felix Mendelssohn Bartholdy zur Aufführung zu bringen, und zwar zeitgleich zu den in Rom stattfindenden Abschlussfeierlichkeiten des Paulus-Jahres 2009. Einmal mehr war eine gewaltige Organisationsarbeit zu leisten, um dieses Projekt zu ermöglichen. Und wie schon so oft war der Chorleiter Uwe Harrer als Visionär die treibende Kraft dieses Unternehmens.

Konzert in der Basilika San Ignazio

Konzert in der Basilika San Ignazio

Am 26. Juni 2009 starteten Chor, Orchester und Fan-Gemeinde vom Flughafen Wien-Schwechat. Einige Reiseteilnehmer organisierten sich die An- und Abreise selbst, um vor bzw. nach der offiziellen Chorreise noch einige Tage in Italien zu verbringen.

Insgesamt bestand die Reisegruppe aus 126 Teilnehmern. Man hatte auch befreundete Chorsänger zur Teilnahme eingeladen. Chorleiter, Chor, Solisten und Fan-Gemeinde waren in der Villa Monte Mario untergebracht, die Orchestermitglieder in der Villa Aurelia.

Nach einer Stadtbesichtigung mit Bussen standen der Nachmittag und der Abend des 27. Juni zur freien Verfügung. In kleinen Gruppen wurde je nach Lust und Laune Kulinarisches oder Kulturelles genossen. Am Sonntag, 28. Juni, war am Nachmittag die gemeinsame Probe angesagt. Anschließend nützten einige Unermüdliche die Möglichkeit, an einer Vesper in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern teilzunehmen, die von Papst Benedikt XVI. um 18:00 Uhr zur Schließung des Anno Paolino zelebriert wurde.

Am Abend kam in der Basilika San Ignazio Mendelssohns Oratorium Paulus zur Aufführung. Die Kirche war gut besucht und es gelang eine musikalisch packende, stimmungsvolle Aufführung. Nach dem Konzert gab es ein wohlverdientes gemeinsames Pasta-Essen in einem Restaurant gegenüber der Basilika.

Der 29. Juni, das Fest Peter und Paul, ist in Rom nach wie vor ein Feiertag. Für Interessierte waren Eintrittskarten organisiert worden, die den Besuch der Papstmesse im Petersdom ermöglichten. Am Abend wurde per Flugzeug nach Wien und Bus nach Leonding die Heimreise angetreten.

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